Das solltest Du über Kirschlorbeer wissen

Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus der Türkei. Der Name setzt sich zusammen aus den lorbeerähnlichen Blättern und den Früchten, die an kleine, dunkle Kirschen erinnern. Die Blüte dauert von April bis Juni, wobei die zahlreichen weißen Blütendolden schön anzusehen sind. Sie sind auch bei Bienen und Schmetterlingen überaus beliebt. Manche Arten blühen ein zweites Mal im September, während andere zu dieser Zeit nur noch die dunkelviolett bis schwarzen Beeren tragen. Diese sind, ebenso wie die Blätter des Strauchs, sowohl für Menschen als auch für Tiere giftig und haben dem Kirschlorbeer damit den Titel Giftpflanze des Jahres 2013 eingebracht.
Somit verbreitet sich die Pflanze nicht über Tiere, sondern nur indem die Früchte auf den Boden fallen und keimen. Aber auch dieser Vorgang ist so effektiv, dass der wachstumsstarke Kirschlorbeer sich ohne Aufsicht schnell verbreitet und daher in vielen Gegenden als unerwünschter Neophyt gilt. Vor allem in Waldgebieten hat er das Potential, einheimische Pflanzen zu verdrängen. Der Naturschutzbund Deutschland e.V (NABU) spricht sich daher gegen Kirschlorbeer als Gartenpflanze aus. In jedem Fall solltest Du darauf achten, die Pflanze im Zaum zu halten und den Heckenschnitt immer ordnungsgemäß zu entsorgen.
Kirschlorbeer richtig pflanzen
Kirschlorbeer gehört tendenziell zu den eher anspruchslosen Heckenarten. Er gedeiht sowohl in der vollen Sonne als auch im Halbschatten. Mit genügend Wasser und Nährstoffen kommt er sogar unter Bäumen im Schatten zurecht, wächst dann aber natürlich etwas langsamer – was manchem Gärtner vielleicht sogar recht ist. Insgesamt zeichnet sich Kirschlorbeer nämlich durch eine starke Wuchsfreude aus, die ihn so geeignet als Sichtschutz macht. Je nach Art kannst Du mit 15 – 40 cm Höhenwachstum im Jahr rechnen. Auch in die Breite wachsen die Pflanzen schnell. Was den pH-Wert des Bodens angeht, toleriert Kirschlorbeer ein breites Spektrum von leicht sauer bis alkalisch.
Eine Sache mögen Kirschlorbeerpflanzen gar nicht: Staunässe. Falls Deine zukünftige Hecke an einem Ort steht, an dem sich bei starken Regenfällen gerne mal das Wasser sammelt, solltest Du den Boden daher vorher mit Sand durchlässiger machen oder eine Drainageschicht anlegen. Nur so kannst Du sicherstellen, dass die Pflanzen keine nassen Füße bekommen, wodurch die Wurzeln verfaulen und im schlimmsten Fall der ganze Kirschlorbeer abstirbt.
Aufgrund ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit kannst Du Kirschlorbeer fast das ganze Jahr über pflanzen. Lediglich Minusgrade im Winter sind alles andere als ideal für die Pflanzen, um anzuwachsen. Warte daher lieber bis ins Frühjahr. Auch der Herbst eignet sich hervorragend, um eine Kirschlorbeer-Hecke zu setzen. Nutze am besten den September oder frühen Oktober, dann haben die Setzlinge noch genug Zeit, um vor dem Winter ausreichend Wurzeln auszubilden. Unabhängig von der Pflanzzeit solltest Du in den ersten Monaten immer darauf achten, genug zu gießen.
Kirschlorbeer richtig pflegen
Der beste Zeitpunkt, um Kirschlorbeer zurückzuschneiden ist direkt nach der Blüte. Dann stecken die Pflanzen ihre Energie nicht in die Bildung der ohnehin giftigen Früchte, sondern ausschließlich in Blätter und Triebe. Zum Stutzen verwendest Du am besten keine elektrische Heckenschere. Mit dieser schneidest Du nämlich unweigerlich auch durch die großen Blätter der Pflanze, woraufhin diese unschöne braune Ränder ausbilden. Besser ist es, mit einer manuellen Heckenschere zu arbeiten. Auch wenn das etwas mehr Arbeit bedeutet, sieht das Ergebnis doch wesentlich besser aus, was den Mehraufwand letztendlich mehr als wettmacht.
Auch das Gießen solltest Du bei Kirschlorbeer nie vernachlässigen. Vor allem im ersten Jahr ist die Pflanze, weil sie noch nicht ausreichend Wurzeln ausgebildet hat, bei trockenem Wetter auf zusätzliche Bewässerung angewiesen. Die großen immergrünen Blätter verdunsten das ganze Jahr über viel Wasser – auch im Winter.